Donnerstag, 2. Juli 2015

Suizid oder doch in den Tod getrieben

Ich verabschiede mich von einem lieben Menschen. Nach dem Jahrelangen Kampf und juristischem Tauziehen mit der IV gibt es einen lieben Menschen nicht immer. Einfach war es nicht, mit all den psychischen Problemen nach einem tragischen Unfall. Auch die Familie ist, an die Grenzen gegangen in der Begleitung der Probleme die jeden Tag über Jahre waren.

Nach dem Rentenentzug und den Finanziellen Problemen, hat (..) den Freitod gewählt. Weder Familie noch Freunde sowie auch Ärzte konnten keine genügende stütze sein. Der unermessliche schmerz den (..) jeden Tag zu erdulden hatte und die psychischen Probleme die im seitens der IV massiv verstärkt wurden, konnten nicht weiter ertragen werden. Ich verstehe es, kann es aber immer noch nicht wahr haben.

Für die IV Mitarbeiter hoffe ich, weil sie Pflichtbewusst ihrer Arbeit nachgegangen sind, wie vorgeschrieben, dass sie den Frieden finden werden, trotz des Bewusstseins diese Person in den Tod getrieben zu haben. Leider besteht in der IV kein Anrecht auf Verweigerung der Arbeit wenn auch der Mitarbeiter sieht dass es nicht gerecht ist. Es gibt sicherlich Mitarbeiter die sich vom Herzen und verstand leiten lassen, aber vermutlich nicht lange bei der IV. Die anderen werden an der Arbeit in Supervision Sitzungen therapiert damit sie nicht durchdrehen. Gutes Beispiel ist das Milligramm-Experiment welches aufzeigt zu was Menschen bereit sind, wenn es eine Autoritäre Person sagt oder wenn es geschrieben steht das man dazu berechtigt ist. https://de.wikipedia.org/wiki/Milgram-Experiment Manchmal denke ich bei der IV, ist der gesunde Menschenverstand ausgeschaltet. Es geht ja um die Finanzen und dass Allgemeinwohl.

Der Familie wünsche ich viel Kraft und einen neu Anfang
Habe berechtigte bedenken, wenn ich sehe wohin die ganze Familie steuert, in ihrer Verzweiflung und Wut die sie in sich hineinfrisst, dass wir neue Psychisch kranke haben, die natürlich nach der neuen Rechtsprechung keine Krankheit haben die nicht überwindbar ist.

Ich rate euch an Hilfe zu suchen wenn auch ihr keine Hoffnung habt dass geholfen wird. Ich muss mich leider zurückziehen, den ich zehre an meinen letzten Reserven dieses alles zu verstehen. Ich habe wenigstens mein Schreiben bei dem ich mein Überdruckventil aufmachen kann.

Dass ist nach reiflicher Überlegung meine Art, mich von einem lieben Mitmenschen zu verabschieden. Ich möchte diese Ungerechtigkeit laut herausschreien. Respektiere aber den Wunsch von nahestehenden dieses nicht zu tun.

Trotz dessen kann ich es fast nicht ertragen, dass ein Mitmensch einfach nicht mehr da ist, als ob er niemals existiert hat. Sein Standard Worte waren:  
„Bei der Geburt hat dir niemand versprochen, dass das Leben gerecht ist.“

Mit diesem Menschen ist man ein Stück näher an den vorgesehenen Einsparungen bei der IV und den Restlichen Versicherungen angekommen. Dass ist einfach traurig. Dass was ihr dem Menschen angetan habt, ist einfach unmenschlich. Sogar in Völkern die man zu Unrecht Primitiv bezeichnet und noch nichts von Demokratie oder Menschenrecht gehört haben, unterstützen ihre Mitmenschen so alt oder krank sie sind. Mann lässt sie nicht sterben wenn es geht und treibt sie vor allem nicht in den Tod. Jeder kann sich sicher sein auch bei den primitiven Völkern, dass er eine stütze bekommt bei seinem Mitmenschen. Leider geht es in unserer zivilisierten Bevölkerung ums Geld und dass hat einen grösseren Stellenwert als der Mensch.

Vermutlich wird man nach Jahren, die Ungerechtigkeit in der Sozialpolitik wieder aufgreifen und Eingeständnisse machen; Ja das war unrecht aber das war halt eine andere Zeit.

So war es jedenfalls mit Schwabenkinder, Juden 2 WK, Enteignung Kinder wenn Mutter gestorben usw.  Dann sind aber die verantwortlichen nicht mehr greifbar und es wird eine gross angelegte Kampanien geben zur Aussöhnung.

Diese Kampanien haben alle dass einte zum Ziel, nämlich der Schweizer Bevölkerung die Schuld abzunehmen vor der Ungerechtigkeit die begangen wurde. Mich erstaunt immer wieder wie raffiniert dieses gemacht wird, dass sich am Ende niemand schuldig fühlt. Ja sogar die par einzelnen die immer wieder auf Themen herumreiten und dieses an die Öffentlichkeit bringen damit es nicht vergessen wird und eine Lehre daraus gezogen wird, werden wie Aussätzige behandelt und ihnen gesagt schlucks endlich mal runter. Dieses wird so weit getrieben, dass ältere Menschen die sich an Geschehnisse erinnern, die nicht ruhmreich für die Schweiz waren, dieses nur hinter vorgehaltener Hand aussprechen dürfen.

Weg mit der #Agenda2010

Quelle: via @IV Debakel, July 02, 2015 at 03:27PM

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